In der Sitzung des Fachausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Hochwasserschutz am 21.04.2022 und in der Kreistagssitzung am 05.05.2022 wurde auf Initiative der Mehrheitsgruppe SPD-Bündnis90/Die Grünen-Die Linke-Die Partei und GUT für Sarstedt die Einführung eines Energiemonitorings für den gesamten Landkreis Hildesheim beschlossen.
Damit ist der Landkreis Hildesheim der zweite Landkreis in Niedersachsen (von insgesamt 37 Landkreisen und 8 kreisfreien Städten), der die kompletten elektrischen Erzeugungs- und Verbrauchsdaten erfasst und allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellt.
Zwar setzen schon einige Kommunen im Landkreis bzw. Städte ein solches Monitoring für Ihr Gebiet ein. Einen vollständigen Überblick über den Energiemix - wie nun im Landkreis Hildesheim vorgesehen - lässt sich daraus aber nicht ableiten.
Auch die verfügbaren Energieberichte einiger Netzbetreiber im Landkreis ergeben kein Gesamtbild. Da der Überblick sowohl im Erzeugungsbereich als auch auf der Verbrauchseite an Bedeutung gewinnt, ist die Nutzung valider Daten und die transparente Darstellung für alle Bürgerinnen und Bürger aus unterschiedlichsten Gesichtspunkten wichtig.
Die Datenwerden bei den Erzeugungsarten nach Wind, Sonne, Biomasse, Wasserkraft und weitere Erzeugern erfasst, während der Verbrauch differenziert nach den jeweiligen Abnehmern, also Industrie und Gewerbe, private Haushalte und kommunale Anlagen unterschieden wird.
Die zeitliche Auflösung wird nach dem in der Energiewirtschaft üblichen „15 Minuten Raster“ erfasst und langfristig vorgehalten. Damit kann jederzeit für jede Bürgerin und Bürger zugänglich, die Entwicklung klar dokumentiert werden. Der Zugriff erfolgt hierzu über die Webseite des Landkreises Hildesheim (www.landkreishildesheim.de) und wird ab Mitte des Jahres 2022 verfügbar sein.
Der heute mehr als je zuvor vorrangige Ausbau der Erneuerbaren Energien ist ein vordringliches Ziel der Mehrheitsgruppe. Der Energiemonitor stellt den Ausgangsstand erstmals transparent dar und wird in Zukunft bei der Beurteilung des weiteren Ausbaues wichtige Entscheidungshilfen liefern.
Aktuell wird nur die elektrische Energie erfasst. Da aber sowohl im Bereich der Mobilität durch die Umstellung auf die Elektromobilität, als auch durch die Einführung der Wärmepumpen im Bereich der Wärmeversorgung die Bedeutung der elektrischen Energie massiv zunimmt, ist die Bedeutung der Kenntnisse der Veränderungen von besonderer Bedeutung. Leider kann die Erfassung und Darstellung der weiteren Energieträger wie Gas oder Öl aufgrund fehlender gesetzlicher Grundlagen noch nicht erfolgen, wir sind aber zuversichtlich, dass diese zeitnah nachgeholt werden.
Durch den von der Mehrheitsgruppe SPD-Bündnis90/Die Grünen-Die Linke-Die Partei und GUT für Sarstedt in den Kreistag eingebrachten Antrag zum Energiemonitoring konnte die Führungsrolle des Landkreises Hildesheim insbesondere in den Bereichen der Energiewende und Transparenz im Land Niedersachen klar definiert und aufgezeigt werden.