Steigende Energiekosten, Preissteigerungen bei vielen Lebensmitteln, die steigende Inflation und der zusätzlich angespannte Wohnungsmarkt bringen viele Privathaushalte an die Grenzen Ihrer finanziellen Belastbarkeit, auch in unserem Landkreis.
Die Tafeln und Träger der Wohlfahrtspflege sehen sich in einer schwierigen Situation und werden zum Teil den Bedarf, so der Sprecher des Sozialen Mittagstisches „Guter Hirte“, Andreas Handzik, nicht mehr mit den vorhandenen Mitteln decken können.
Vor diesem Hintergrund wurde im Arbeitskreis Soziales der Mehrheitsgruppe beschlossen, auf der nächsten Sitzung des Kreissozialausschusses am 16.06.2022 deren Vertreter*innen die Möglichkeit zu geben, ihre Situation dar zustellen.
„ Wir müssen verhindern, dass es in unserem Landkreis Menschen gibt, die nicht genug zu essen haben“, so der Fraktionsvorsitzende der Linken, Joachim Sturm.
„Wenn sich die Anzahl der Bedürftigen verdoppelt, können wir nicht tatenlos zusehen, sondern müssen als Politiker*innen Überlegungen anstellen, welche Möglichkeiten wir haben, auf diese Situation positiv zu reagieren“, so die sozialpolitischen Sprecher der Mehrheitsgruppe, Tobias Sundermeyer, und Fraktionschef von Bündnis90/Die Grünen im Kreistag, Holger Schröter-Mallohn.
Darüber hinaus wird der bereits in der letzten Sitzungsperiode eingeführte Runde Tisch Kinderarmut thematisch erweitert, um auch die Situation von Volljährigen bis hin zu den Senioren in den Blickpunkt zu nehmen.
In der Gruppenvereinbarung der Mehrheitsgruppe ist das klare Ziel formuliert, dass sich der zukünftige Runde Tisch Armut mit den vielfältigen Armutsgründen auseinander setzen wird, um zielgerichtete Strukturen zu schaffen, damit Armut in unserem Landkreis nicht zu existentiellen Nöten im Alltag führt.
Vertreter der Freien Wohlfahrtspflege, kirchliche Institutionen, Sozialverbände, sowie Vertreter*innen der Kreisverwaltung und Vertreter*innen aller Fraktionen werden sich daher mit dem Ziel eines gemeinsamen Austausches regelmäßig treffen, um nach geeigneten Lösungsansätzen zu suchen.
Hierbei soll insbesondere die von der Mehrheitsgruppe geschaffene Stelle für die Erstellung eines Sozialplanes die notwendigen Unterlagen erarbeiten, die Grundlage der weiteren Beratung sein werden.
„Wünschenswert wäre es dass die Bedarfssätze für Hilfeempfänger*innen so bemessen sind, dass eine zusätzliche Unterstützung durch Tafeln nicht notwendig ist. Derzeit sind in vielen Bereichen der Armutsbekämpfung der Kreispolitik durch Bundesgesetze leider enge Grenzen gesetzt, die Handlungsspielräume sind klein. Trotzdem müssen wir kreative Ideen für unseren Landkreis entwickeln, um Betroffene finanziell zu entlasten. Um diese zu entwickeln, benötigen wir den regelmäßigen Austausch aller Akteure“, so Simone Flohr, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses.
Das erste Treffen im erweiterten Rahmen wird noch vor den Sommerferien stattfinden.